Der nördlichste Punkt und ein Abschied

Früh morgens geht es los, denn heute haben wir einen langen Reisetag durch drei Bundesstaaten vor uns.

Da wir tief in den Ozarks sind, haben wir viele Kurven vor uns, um sie Richtung Norden zu verlassen.

Noch einmal zeigt sich die Waldlandschaft von ihrer schönsten Seite.

Da wir die Hügel nicht hungrig verlassen wollen, begeben wir uns zum einzigen Lokal, das es hier gibt, das Oark Cafe, ja ohne z geschrieben.

Hier treffen sich die Männer der Umgebung zum Frühstück, bevor sie auf die Jagd oder auf die Weide gehen. Wir holen uns zwei Sandwiches und fahren weiter.

Wieder nehmen wir eine der klassischen Verbindungsstraßen der Ozarks, die 5261, sobald hier eine Straßenummer 4-stellig ist, wird es staubig.

Man glaubt es kaum, aber hier kommen einem große Trucks mit langen Anhängern entgegen, mit Affenzahn und Staubwolke. Babsy war kurzzeitig in einer Schockstarre, als er an uns vorbei gedonnert ist, daher kein Foto. 😉

Nach 10 Meilen Schotter erreichen wir die nächste größere Straße und bald danach einen Platz für ein Frühstück im Auto, denn draußen ist es ziemlich windig.

Es geht immer weiter nach unten, runter von den Hügeln.

Bald hat sich die Landschaft drastisch geändert und die Straße geht nur mehr gerade, langsam auf und ab, immer Richtung Norden.

Wir verlassen Arkansas und kommen nach Missouri.

Wir müssen einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und fahren westlich von unserer Route ab zum Flughafen von Springfield, MO.

Es ist die Zeit des Abschieds gekommen. Über die letzten Tag hat sich bei Louis ein Problem mit dem Automatikgetriebe und dessen Kupplung so weit verschlimmert, dass wir die Mietwagenfirma angerufen haben und nun ein neues Auto bekommen. 1.087 Meilen hat er uns gute Dienste geleistet, aber leider …

Machs gut, Louis.

Springfield hat nur einen kleinen nationalen Flughafen, ein so großes Auto wie Louis haben sie leider nicht für uns. Also nehmen wir vorübergehend einen Mini Van, einen Chrysler Pacific. Er ist ein ganzes Stück kleiner, also wird er wohl Louischen heißen.

Er hat überraschen viel Platz und Unmengen an Fahrassistenten, die gleich deaktiviert werden. Mit Motorleistung kann er nicht überzeugen.

Wir treffen einen alten Bekannten, den wir schon vor einigen Jahren in Arizona besucht haben, die Route 66, genannt Motherroad. Hier ist bedeutend mehr von der Straße selbst erhalten, wir fahren längere Strecken neben der Interstate 44 her, die sie ersetzt hat. Sie ist hier weniger touristisch als in Californien und Arizona mit all den bunten alten Tankstellen, Diners und Shops. In Missouri ist sie Straße, nicht ein Themenpark.

Die alte Brücke am Devil Elbow, einer engen Schlinge des Big Piney Rivers, schauen wir uns genauer an.

Sie wurde 1923 errichtet und in den letzten Jahren wieder in Stand gesetzt.

Wir erreichen St. Louis und damit den nördlichsten Punkt unserer Reise. Auch diese Stadt hat einen Nationalpark im Stadtgebiet, den Gateway Arch Nationalpark, in dem das ‘Tor zum Westen‘ steht.

Der Bogen ist mit seinen 192 Metern Höhe größer, als wir ihn uns vorgestellt haben, beeindruckend.

Er wurde bereits 1947 vom Architekten Eero Saarinen entworfen, gebaut wurde er jedoch erst in den Jahren 1963 bis 1965.

Unsere letzte Etappe führt uns über den Mississppi in den Bundesstaat Illinois. Das Land ist flach und von Landwirtschaft geprägt.

Unser Tag endet nach fast 13 Stunden auf der Straße in Chester, Illinois, einer kleinen Stadt, in der man bei Tino’s Tacos ein günstiges und gutes mexikanisches Abendessen bekommt.

8.000 Einwohner und einen berühmten Sohn, den wir morgen besuchen.