2 Tage Sydney

Wir sind zwar noch nicht ganz am Ziel, aber schon am anderen Ende der Welt angekommen – Sydney. Großstadt, aber nicht Hauptstadt von Australien, denn das ist Canberra.

Sydney Opera und Harbour Bridge

Ende des 18. Jahrhunderts gegründet liegt Sydney an der Ostküste Australiens, direkt am pazifischen Ozean. James Cook, der auch für die Entdeckung Neuseelands von großer Bedeutung ist, hat die Botany Bay entdeckt. Sie ist heute Teil der Stadt mit über 4,5 Mio Einwohnern.

Für uns ist Sydney auf unserem Trip nach Neuseeland für 2 Tage ein willkommener Stop-over. Uns erwarten Sonnenschein, leichte Bewölkung und zwischen 26° und 30°.

Als Bleibe haben wir das Sydney Boulevard Hotel nahe dem Stadtzentrum gewählt. Von hier lassen sich alle klassischen Touristenziele zu Fuß erreichen (zu mehr wird die Zeit leider auch nicht reichen).

Also wollen wir sie der Reihe nach abhaken. 😉

Sydney Opera House

Sydney OperaDirekt an den Royal Botanical Gardens und nahe der Harbour Bridge gelegen gehört sie zu den wohl bekanntesten Gebäuden weltweit. Die Lage direkt am Wasser ist auf unzähligen Bildern verewigt. Dem wollen wir in nichts nachstehen, hier also unsere Version des Sydney Opera House. Sie wurde vom Architekten Jørn Utzon erdacht und konzipiert, gehört zum UNESO-Weltkulturerbe und ist das Wahrzeichen von Sydney. Die Außenhaut besteht aus weißen Glasfliesen. Wie bei allen Großprojekten wurden die Baukosten massiv überschritten und das gleich um das 15-fache. Zur Zeit sind größere Renovierungsarbeiten im Gange.

Direkt an der Oper ist eine kleine Partymeile, hier steppt abends der Bär. Afterwork beer ist das Thema.

Sydney Opera

Wer immer schon wissen wollte, wie die Oper zu ihrem weißen Glanz kommt, hier ist die Antwort. Sie ist mit unzähligen kleinen beigen und weißen Fliesen verkleidet. Die weißen Fliesen sind glänzend glasiert, die beigen haben eine rauhe Struktur. Etwa 10×10 cm groß.

Fliesen

Harbour Bridge

Harbour BridgeUnweit des Opera Houses spannt sich mit 503 Metern die Harbour Bridge über das Hafenbecken von Sydney. Granit und Beton bilden das Fundament für die riesige Stahlbrücke, die zu den schwersten ihrer Art gehört. Über 52.000 t Stahl, zusammengehalten von rund 6.000.000 Nieten bilden den Bogen, der von den Einheimischen coat hanger (Kleiderbügel) genannt wird. Hier wurden die Baukosten nur um das 2,5-fache überschritten. Wer die Brücke mit dem Auto überqueren will, muß Maut zahlen, bei rund 160.000 Autos pro Tag kommt da einiges zusammen, um den Erhalt der Brücke sicher zu stellen.

Harbour BridgeHarbour Bridge

Wir haben die Brücke im Sonnenuntergang, bei Nacht, von der Fähre, von der Rückseite, von unten, etc gesehen. ;o)

Royal Botanical Gardens

Rund 30 ha groß liegt der botanische Garten mitten in der Stadt und direkt am Hafen.Von hier hat man einen großartigen Blick auf die Skyline von Sydney. Umgeben vom Opernhaus, dem Stadtzentrum und den Hafendocks ist er Heimat Palmen, Rosen, und unzähligen anderen Arten.

GockelhahnstrauchHier soll stellvertretend für all die Pflanzen nur eine vorgestellt werden. Man verzeihe uns die unwissenschaftlich Bezeichnung, aber für uns ist das der Gockelhahnstrauch.

Für all jene, die es genau wissen wollen: Crinum jagus aus Afrika.

The Rocks

The RocksEin Stück der Altstadt von Sydney, gekennzeichnet von alten Lagerhäusern, Kopfsteinpflaster, verschachtelten Gassen und Sackgassen. Hier gibt es Bars, kleine Restaurants, Boutiquen, Theater, Galerien und Wochenendmärkte. Sehr hip, nicht billig.

Hier vermischen sich Vergangenheit und Gegenwart von Sydney, bunt und (hyper)aktiv.

Wer genau hinschaut kann auch eine funktionierende Gaslaterne in einer der kleinen Gassen finden.

GaslaterneThe RocksGhost Letters

Circular Quay

Circular QuayDer Verkehrsknoten von Sydney. Von hier aus gehen die Fähren in alle Richtungen und Stadtviertel. Wir nehmen die Fähre zum darling Harbour und haben dabei Zeit einige Nachtaufnahmen vom Wasser aus zu machen.
Fähren werden hier wie Autobusse benutzt.

Darling Harbour

WeihnachtsbaumShopping Center, Entertainment Center, Convention Center, … das Freizeit- und Erholungsviertel von Sydney. Direkt mit der Fähre vom Circular Quay zu erreichen. Hier steppt der Bär! Lokale und Menschen ohne Ende. Hier treffen sich die Leute nach der Arbeit, plaudern, trinken und essen. Wer es gerne ruhig und einsam hat, ist in Darling Harbour definitiv falsch.

Hier zeigt sich auch die aktuelle Christmas-Craze, die Sydney erfaßt hat. Überall Weihnachtsbäume,  entsprechende Kopfbedeckungen und Weihnachtsfeiern.
Die Feiern fordern durchaus ihre Opfer, die dann an Laternen lehnen oder gestützt werden müssen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol sieht anders aus. ;o)

China Town

China TownZum Abendessen gehen wir zum Friday Night Market in China Town.
Unzählige Stände bieten Ramsch und Streetfood an. Wir setzten uns in eines der Lokale und füllen den Tisch mit Essen.Mit vollem Bauch taumeln wir durch das Partyviertel Richtung Hotel.

Von Christchurch nach Lake Tekapo

Gestern noch strahlender Sonnenschein, weckt uns heute um 06:00 ein Sturm mit heftigem Regen. Zum Glück bessert sich das Wetter nach dem Frühstück und wir können trockenen Fußes das Auto beladen. Dazu haben wir die Packlogik von ‚muß in 3 Taschen und zu den Flugreglements passen‘ auf ‚gute Verteilung im Auto und Auffindbarkeit‘ geändert.

Die letzten Einkäufe sind erledigt und die erste Wegsterecke liegt vor uns. Unser heutiges Etappenziel ist Lake Tekapo, ein großer See, der vom Schmelzwasser einiger Gletscher gespeist wird. Wir wählen den langen Weg durch das Inland und ersparen es uns auf der Landstraße zu fahren.

Es geht über die A72, die Scenic Inland Route, vorbei an unzähligen Farmen durch Darfield und Glentunnel. Kaum Verkehr, leicht windig und bewölkt.
Für alle jene, die uns um den Urlaub im Sommer beneidet haben, Morgentemperatur 7°.

Raikaia GorgeUnser erster Stop ist nahe Mt. Hutt, einem beliebten Skigebiet. Wir kommen zur ersten one lane bridge. Dabei handelt es sich um einspurige Brücken mit Gegenverkehr, teilweise mehrere hundert Meter lang, da heißt es vorausschauend fahren, gut im Retourfahren oder sturer zu sein. Wir werden, vor allem an der West Coast, noch ganz spezielle one lane bridges sehen.

Und als wir über die geteerte Holzbrücke den Raikaia Gorge Hagelsturm
Raikaia Gorge queren, sehen wir einen perfekten Platz am Ufer für ein Picknick zur Mittagszeit, was unsere Mägen erfreut. Also eingeparkt und durch den kleinen Nadelwald runter an das schottrige Ufer. Kaum treten wir zwischen den Bäumen hervor hebt ein Sturm an und ein Hagelwetter treibt uns zurück in den Wald. Nach kurzer Zeit verlagern wir das Ganze ins Auto. Sobald die Brote ihren Weg in den Magen gefunden haben, geht es weiter, vorbei am Mt. Hutt.

Nur 10 Minuten später sieht die Welt so aus …

A72 - on the raod

Wir möchten euch nun das 3. Mitglied in unserer Franz
Reisegruppe vorstellen, Franz.
Ein älterer Herr aus Japan, dem das Leben schon ein wenig mitgespielt hat. Sein Musikstil ist der Reggae. Babsy hat ihn wie folgt beschrieben: ‚Er paßt zu uns, er ist älter und schon etwas schrullig.‘

Nicht mehr der jüngste, hat er schon einiges an Kratzern und anderen Blessuren. Highlight ist das geklebte Bremslicht.

Es geht weiter nach Fairlie. Am örtlichen Campingplatz haben wir beim letzten Mal eine Nacht verbracht. Den Ort haben wir gleich wiedererkannt, groß ist er ja nicht.

Kurz nach Fairlie machen wir einen Stop auf einem Hügel. Den Ausblick über die Ashwick Flats wollen wir euch nicht vorenthalten.

Man hört es immer wieder und es bestätigt sich jedes Mal – eine Autofahrt in Neuseeland dauert länger, als man es als Europäer erwarten würde. So werden 200 km schon fast zu einem Tagestrip. Und so erreichen wir unser Ziel Lake Tekapo erst am Nachmittag.
Wir beziehen im Chalet unser Quartier. Betrieben von einem schweizer Ehepaar, Walter und Zita, zeichnet das Haus ein traumhafter Garten und die direkte Lage am Lake Tekapo aus.

Lake Tekapo
Mackenzie's Hot StoneEs wird Zeit fürs Abendessen und so spazieren wir in den Ort Lake Tekapo, um im Mackkenzie’s eine neuseeländische Mahlzeit zu uns zu nehmen. Wir entscheiden uns für Lamm und Rindfleisch vom heißen Stein. Der Stein wird über Nacht aufgeheizt und mit dem Fleisch zum Tisch gebracht. Nun kann man selbst entscheiden, wie man sein Lamm braten möchte.
Sehr zu empfehlen!

Jetzt heißt es ab ins Bett, denn morgen werden wir zweimal auf den Mt. John pilgern.

Zweimal Mount John

Lupinien
Schon bei unserem letzten Trip waren wir am Mt. John, auf dem eine Sternwarte steht. Die Umgebung des Berges ist ein Lichtschutzgebiet (Aoraki/Mackenzie International Dark Sky Reserve), d.h. es gibt genaue Regeln zu Lichtverschmutzung. So ist auf dem Berg weißes Licht verboten. Die sehr klare Luft in dieser Gegend kommt den Astronomen mit ihren optischen Geräten sehr zu gute. Diese sehr klare Luft ist es auch, die einen vermehrten Einsatz von Sonnencreme bedingt, denn die UV-Strahlung wird bei weitem nicht so stark von Smog, Staub, Flugzeugabgasen, etc. geblockt, wie wir es gewohnt sind.

Auf eben diesen Mt. John, dessen Ausläufer direkt bis Lake Tekapo reichen, werden wir heute zweimal pilgern. Am Vormittag zu Fuß und in der Nacht zu einer Stargazing Session (Geburtstagsgeschenk von Babsy an Arno).

Also rein in die Bergschuhe, Rucksack gepackt Lärchenwald Mt. Johnund los geht’s. Es gibt 2 Wege auf den Berg, zum einen steil und kurz und zum anderen lang und flach. Wir starten über den steilen Pfad nach oben zum Observatory. Durch einen Lärchenwald geht es bergwärts. Der Beginn ist eher flach, aber mit der Zeit wird der Weg anspruchsvoller.
Zuerst erreichen wir den Southern Summit, von dem wir einen ersten Blick auf die Sternwarte haben. Sie besteht aus etlichen Gebäuden, die jeweils unterschiedliche Geräte zur Himmelsbeobachtung beherbergen. Die Station wird in Zusammenarbeit mit japanischen Partnern betrieben. Davor waren es Amerikaner, bis die Kiwis entdeckt haben, daß sie die Station zu Spionagezwecken benutzt haben.

Mt.John Panorama Southern Summit

Direkt am Observatory gibt es das Astro Cafe, wo Kaffee und Schoko
wir uns bei einer kleinen Pause einen Cheesecake samt Kaffee und heißer Schokolade genehmigen. Die frechen Spatzen, die hier auf der Suche nach Krümmeln über die Tische huschen, wissen genau wann sie losfliegen müssen, um unserer Kamera zu entgehen. So gibt es leider nur ein Bild von den nicht so mobilen Dingen am Tisch.

Der Himmel ist leider bewölkt und der Ausblick etwas eingeschränkt.

SchafeAm Weg hinunter treffen wir zum ersten Mal mit Schafen zusammen (aus dem Auto haben wir schon Unmengen gesehen). Siesta ist angesagt, wir werden schlicht ignoriert – Touris!

Der Weg führt uns weiter nach unten zum See.

Lake Tekapo

Nach rund 9 km sind wir wieder am Ausgangspunkt und zurück in unserer Unterkunft. Der Himmel hat sich weiter zugezogen und der Wind ist stärker geworden.
Nach dem Abendessen hat sich das Wetter weiter verschlechtert und so warten wir bis Mitternacht, um an den Ausgangpunkt unserer nächtlichen Sterngucker-Tour zu fahren.
Eine rund 700 km breite Wolkenfront zieht von Australien kommend über Neuseeland, gepaart mit einem Sturm. Ja, ja, die Roaring Fourties! Für uns bedeutet das die Absage unseres Ausflugen, da am Mt. john ein Sturm tobt und am HImmel nichts zu sehen ist, schade.

Also doch nur einmal Mt. John.

Red Tarns Track

Wer früh schlafen geht, kann auch früh aufstehen. Schon zum Sonnenaufgang sind wir munter und das Wetter sieht gut aus. Die Berggipfel leuchten rot, als wir beschließen sofort aufzubrechen und den Red Tarns Track zu gehen oder besser zu ersteigen.

Mt Cook
Der Track windet sich rund 335 Höhenmeter in Form von Stufen am Nordhang des
Mt. Sebastopol nach oben.  Er beginnt mit einer Brücke, die über den Black Birch Stream führt, der von 3 Wasserfällen gespeist wird.

Red Tarns BrückeAufgrund des Dauerregens rinnt uns ein Bach entgegen, die meiste Zeit gehen wir im Wasser. Gut, daß wir die Bergschuhe gut imprägniert haben. Der Steig ist am Morgen auf der sonnenabgewandten Seite des Berges und somit eher kühl. Der Wind ist immer noch heftig, aber hat im Vergleich zu gestern stark abgenommen.

Der Track ist schweißtreibend und so schälen wir uns Stück für Stück aus unseren Zwiebelschichten. Die Anstrengung wird mit einem atemberaubenden Ausblick auf Mt. Sefton, Footstool, Cadogan Peak, Madonna, den Copland Pass und Mt. Wakefield belohnt. Mt. Cook versteckt seinen Gipfel in den Wolken, schließlich ist er ja auch der Wolkenspalter. Immer weiter windet sich der Pfad nach oben, breit ist er nicht und nach rechts geht es steil nach unten.

Red TarnsWir durchqueren einen kleinen Bach, der witterungsbedingt Hochwasser führt. Generell werden die Wassermengen, die uns entgegen kommen immer größer. Als wir die letzte Steigung gemeistert haben, sind wir oben an den Red Tarns, kleinen Seen. In ihnen wachsen rote Algen, von denen der Name kommt.

Um das gute Wetter auszunützen, sind wir sofort nach dem Aufstehen aufgebrochen, also gibt es nun hier an den Seen unser Frühstück und die kleine Pause tut gut.

Red Tarns

Schon nach ein paar Minuten hören wir die Rufe von Keas, Bergpapageien, die bald über uns kreisen und uns begutachten. Scheinbar sind wir nicht interessant genug und so fliegen sie wieder zurück an den Hang des Mt. Sebastopol. Auf der Schotterhalde sehen wir Feldhasen, die hier oben, jenseits der 1.000 m leben.

Red Tarns
Die Wolken sind in der letzten halben Stunde immer dichter geworden und nun beginnt es zu regnen, also machen wir uns auf den Weg nach unten. Der Himmel wird immer dunkler. Runter ist zwar weniger anstrengend als nach oben, aber geht dafür umso mehr auf die Knie.

Wieder am Black Birch Stream angekommen Bush Walkbeschließen wir einen weiteren Track im Tal zu gehen, den Gouverner’s Bush Walk. Bitte grammatikalisch korrekt lesen, der Track hat nichts mit dem Mad Man aus Texas zu tun. Der Weg ist nicht ganz so flach wie wir uns das vorgestellt haben, also wieder den Berg hinauf. Der Regen nimmt immer mehr zu und so gehen wir zurück in unser Quartier.

Der Dauerregen hat sich im Laufe des Nachmittags in Schnee gewandelt, der weit runter ins Tal fällt. Auch Lawinen sind zu hören, die donnernd ins Tal schießen.

Trotz des Wetters ein gelungener Tag mit einer tollen Wanderung.

Der Weg an die Küste

Als wir Mount Cook verlassen, haben wir bereits ein festgelegtes Zwischenziel, die Lachsfarm High Country Salmon auf der Landstraße hinter Twizel.

Wieder gibt es rohen Lachs am Vormittag. Lachs SashimiVergesst, was wir über das letzte Sashimi gesagt haben, das hier ist um Klassen besser – wow! Sofort ist uns klar, daß wir unser heutiges Abendessen nicht mehr suchen müssen. Also eine große Portion eingekauft (250 g für NZ$ 20,-) und weiter geht es nach Omarama.

Omarama ist einer der windigsten Orte der Welt und ein Mekka für Segelflieger.

Omarama

Wir fahren zum Flughafen und schauen den Gleitern beim Starten und Landen zu. Von hier aus machen sich die Segelflieger auf den Weg in die Alpen und überfliegen auch den Mount Cook (Sauerstoffvorrat vorausgesetzt).

SchleppflugzeugHoch oben

Ein kleines Video vom Start eines Segelfliegers.

Genug windy, jetzt wird es wieder mehr down to earth, es geht weiter zu den Clay Cliffs.

Die Clay Cliffs sind glaziale Ablagerungen, die nun vom Regenwasser ausgewaschen und geformt werden. Der Weg dorthin führt über eine Schotterstraße und einige enge Brücken.

SchotterstraßeTor Clay Cliffs

Nach weiteren 4 km Schotterweg (nicht -straße) folgt ein kurzer Fußweg zu den Klippen.

Clay CliffsClay Cliffs

Von der Ferne schon beeindruckend, sind die Felsen aus der Nähe noch viel beeindruckender. Durch einen schmalen Durchgang kann man in einen Talkessel gelangen. Hier sieht man genau das Konglomerat aus Lehm und Steinen, das die Clay Cliffs aufbaut.

Clay Cliffs Ausblick

HolunderblüteAm Rückweg sehen wir einen Holunderbusch, der gerade blüht, perfekt, um Blütensirup zu machen. 😛

Unser Weg führt uns nun weiter über die Landstraße 1 nach Oamaru, direkt am Meer.

Wandertag

Tahakopa BridgeDer heutige Tag wird weniger Stationen haben, dafür sind die Wanderungen länger. Gleich in der Ortschaft, in der wir wohnen, startet der Old Possumers Track. Er führt 3 Stunden durch einen echten Urwald, der bis an die Küste reicht. Auf dem Weg durch den Ort sehen wir, daß hier etliche Häuser zum Verkauf stehen, wer Interesse hat, einfach melden, wir schicken Photos. 😉

Old Possumer Track

Der Wald ist, bis auf den Weg, unberührt, Bäume liegenKnüppeldamm kreuz und quer. Das Gebiet ist sumpfig, was zeitweise einen rudimentären Knüppeldamm erforderlich macht – schön rutschig. Daneben liegt der Sumpf in seiner ganzen Pracht.Sumpf

Als sich der Wald zum Strand hin öffnet, zeigt sichOld Possumer Track der blaue Himmel. Der südwestliche Wind, der uns seit Tagen im Griff hat, bläst auch heute wieder mit jenseits der 5 Beaufort über den Strand, im Wald war nur wenig davon zu bemerken, abgesehen vom bedrohlichen Ächzen einiger alter Bäume. Das hier des öfteren Wind dieser Stärke weht zeigt sich an den Bäumen, die nahe dem Strand stehen.

Nach einer kleinen Pause geht es über den Strand zum Papatowai Fluß. Auf dem Weg dorthin wird Babsy von der Dekosammelwut gepackt und der Auftrag heißt nun Muscheln und Steine sammeln.

An der Grenze von Wald zu Strand kann man inMuschelschicht der Geländekante eine Bodenschicht von etwa 30 cm sehen, die ausschließlich aus Muscheln besteht.

Zurück geht es über den Old Coach Track, der den Fluß entlang wieder zurück nach Papatowai führt.

In Papatowai gibt es eine KuriositätensammlungThe Lost Gypsy bei The Lost Gypsy. Erbauer Blair Somerville baut aus gefundenen Dingen mechanische/elektrische/hydraulische Kunstwerke und Installationen und stellt sie in seinem Bus und Theater aus. Mehr als sehenswert. Arno könnte hier Tage verbringen, unglaublich inspirierend.

PostkastenFischgerippe

Der Vogel unten besteht aus einem Stück Zaundraht, 2 Federn und dem Boden einer Konservendose, genial einfach. Kein Spezialwerkzeug erforderlich. Viel Spaß beim nachmachen. Übrigens schwingt der Piepmatz im Wind, wie ihr im Video sehen könnt.

Am Abend waschen und trocknen wir Babsys Beute, von der hier ein Teil zu sehen ist.Beute

Wetterkapriolen

‚If you don’t like the weather, wait for 15 minutes.‘ sagen die Kiwis, da sich das Wetter hier so schnell ändern kann. So startet auch der heutige Tag, blauer Himmel und Sonnenschein, Regen und Wind, …

Waipapa Point LeuchtturmWir lassen uns nicht abschrecken und starten in den letzten Tag in den Catlins. Zuerst geht es zum Waipapa Point Lighthouse. Der Leuchtturm ist heute automatisiert, vom Haus des Leuchtturmwärters ist nichts mehr zu sehen. An Waipapa Point Leuchtturmdieser Stelle ist eine solche nautische Sicherheitseinrichtung extrem wichtig, denn es gibt ein Riff, an dem sich 1881 die größte Schiffskatastrophe Neuseelands ereignete. Die SS Tararua lief auf das Riff auf, versank und nahm 131 Passagiere mit in die Tiefe. Aus diesem Grund wurde 1884 ein Turm aus Holz errichtet, um die Seefahrer vor der gefährlichen Untiefe zu warnen.

Am Strand finden wir unser ersten Paua-Muscheln.

Slope PointEs geht bei Regen weiter zum Slope Point, dem südlichsten Punkt der neuseeländischen Südinseln. Noch nie waren wir dem Südpol so nah. Wir machen im Auto eine kleine Pause und warten den Regen ab, dann geht es über eine Schafweide hinunter an die Steilküste. Aufregend ist der Platz nicht, wenn man von seiner geographischen Besonderheit absieht.

In der Curio Bay gibt es einen versteinerten WaldJunge Pelzrobbe zu sehen, der aber nur 2 Stunden vor und nach dem Tiefststand der Ebbe zu sehen ist. Also sind wir zur richtigen Zeit vor Ort, um uns die 180 Millionen Jahre alten Baumstümpfe anzusehen. Man kann tatsächlich sogar die Jahresringe erkennen.

GelbaugenpinguinDie Bucht hat auch einiges an Tieren zu bieten und so treffen wir auf eine junge Pelzrobbe und können noch einmal einen erwachsenen Gelbaugenpinguin bei seinem Weg zur Bruthöhle beobachten.

Zum Abschluß geht es zum Tautuku Estuary. Wieder hat uns der Regen erwischt. Die Wasserfläche ist von einer Grasart bewachsen, die im Sonnenlicht rötlich leutchten soll. Dazu Tautuku Estuarykönnen wir leider nicht viel sagen. Was das Bild zeigt, ist die zweite Art von Steg, mit der man sumpfiges Gelände begehen kann. Gestern hatten wir den Knüppeldamm, hier die technischere, komfortablere Variante, errichtet vom DOC (Department of Conservation). Die Oberfläche ist mit einem Drahtnetz überzogen, um ein Rutschen zu verhindern.

Ein paar Ziele haben wir heute wetterbedingt nicht besucht. Vielleicht haben wir morgen Vormittag noch Zeit und Witterung dazu.

Ernüchterung

Die Wolken und der Regen haben uns wieder eingeholt, aber das soll uns nicht abschrecken und es geht los, um den Haast Paß und seine Umgebung zu erkunden. Unser erstes Ziel für den Tag sind die Blue Pools am Weg zur Paßhöhe.

Der nur 20 Minuten lange Track hat einen kleinen Parkplatz, von dem aus es los geht. Klein war er vor 8 Jahren, nun ist er fast 300 Meter lang und voll von Autos und Bussen! Das letzte Mal haben wir auf dem Track ein Pärchen getroffen, ansonsten Stille und Ruhe.

Hängebrücke zu den Blue PoolsMittels einer Hängebrücke überqueren wir den Makarora River, um zu einem Seitenarm zu kommen, der für seine intensive türkisblaue Farbe und klares Wasser bekannt ist. Leider hat der Regen der letzten Tage viel Steinabrieb ins Tal transportiert und so sind die Pools grau. Es dauert ein paar Tage, bis sich das wieder ändert.

Stau an der HängebrückeAm Rückweg bietet sich dann ein wenig erbaulicher Anblick. Ein neuer Bus Chinesen will über die Brücke, teilweise panisch ob der schwingenden Hängekonstruktion. Zum Glück sind wir in der Gegenrichtung unterwegs und schaffen es noch rechtzeitig auf die andere Seite.

Viel mehr Touristen bedeutet auch viel mehr Verkehr. Dieser Tatsache geschuldet hat sich die Straße über den Haast Paß verändert. Etliche One Lane Bridges wurden durch zweispurige Brücken ersetzt, um die Blechlawine am fließen zu halten. Die Straße wurde verbreitert, um autobustauglich zu sein. Den Großteil der Fahrzeuge machen Individualtouristen aus, die mit ihren Autos, so wie wir, den einzigen Übergang zur Westküste hier im Süden, queren. Will man die ganze Südinsel besuchen, so darf die West Coast mit den Gletschern, Regenwäldern und der rauhen Küste nicht fehlen. Also kommen hier alle durch. Viele der Fahrer sind zum ersten Mal auf der ‚falschen‘ Straßenseite unterwegs oder kennen nur den Stadtverkehr. Kurven und Berge werden da zu Angstgegner. Kolonnen sind damit unvermeidlich und verstärken das Gefühl des Massentourismus noch mehr.

Brücke über Haast River

Wir haben die Paßhöhe erreicht und fahren nun bergab. Eine der bekanntesten einspurigen Brücken des Landes ist jene, die hier den Haast River quert. Es gibt einen kleinen Parkplatz und man kann unter die Brücke spazieren, um direkt zum donnernden Haast River zu gelangen. Aus Sicherheitsgründen und/oder zur Bequemlichkeit wurden in den letzten Jahren die Felsen unterhalb der Brücke mit Beton aufgefüllt. Nicht sehr attraktiv. 🙁

Ship CreekUnser nächstes Ziel istSumpfwald Ship Creek Ship Creek. Der kurze Spaziergang führt durch einen Regenwald, wie er hier seit Millionen Jahren gedeiht. Direkt im Sumpf gelegen, der in den Strand und das Meer übergeht, ein Paradebeispiel der West Coast Vegetation.

Das Einzige was hier stört sind die Myriarden an Sandflies, den mistigsten Biestern in diesem Land. Die kleinen schwarzen Stechmücken fliegen lautlos und haben einen kaum bemerkbaren Stich. Die Rötung und Schwellung, die dann folgt, hat es in sich. Sie beißt und juckt mehr als alles, was Europa in diesem Bereich zu bieten hat. Die Namu, so ihr Maoriname, wurden von einem Gott
geschaffen, um die Menschen vom Land aufs Meer hinaus zu treiben.

Apropos Myriarden, so sieht der, ebenfalls starkParkplatz vergrößerte Parkplatz aus. Die Busse stehen ums Eck.

Es gibt hier einen kleinen Aussichtsturm, von dem man den Strand gut einsehen kann. Das ist schmerzfreier, als auf die Sandfläche zu gehen, denn dort schwirren schwarze Wolken aus Sandflies. Niemand bleibt dort länger als für ein paar Photos und oft werden es weniger, als geplant.

Ship Creek

Roaring BillyWir drehen wieder um und fahren zurück zu unserem Quartier. Am Weg hinauf, entlang dem Haast River gibt es einen Wasserfall namens Roaring Billy Falls, der nach dem Regen der letzten Tage sicherlich imposant ist. Und so ist es auch. Er liegt auf der anderen Seite des Flusses, der nur einen kleinen Teil seines breiten Bettes nutzt. So kann man sich ihm über den groben Flußkiesel nähern.

Haast RiverAuch hier ist es nichts mit Ruhe und Naturgenuß, eine Schlange an Neugierigen pilgert zu dem Wasserfall.

Ernüchtert machen wir uns auf den Heimweg. Das Neusseland, wie wir es vor Jahren kenn- und lieben gelernt haben, ist mittlerweile für viele andere ebenso sehenswert geworden. Viel von seinem Charm ist im Massentourismus verloren gegangen. Solche Massen erwartet man am Peterplatz in Rom, am Eifelturm oder in der verbotenen Stadt, hier in der Natur stören sie sehr.

Wir ziehen unsere Lehren aus diesem Tag und werden alle, auch nur annähernd wichtigen und großen Attraktionen des Landes auslassen und uns ausschließlich auf die unbekannten und kleinen, aber nicht minder interessanten Orte konzentrieren. Die Gletscher werden fix ausgelassen, das wollen wir uns nicht antun.

Jackson Bay

Auf geht es nach Jackson Bay, dem südlichsten Zipfel der West Coast. Die Bucht liegt weitab der normalen Pfade und ist von der rauhen Küste geprägt. Wir starten früh, um dem Verkehr am Paß zu entgehen. Und wir haben Glück, noch ist fast nichts los. Wir erreichen die kleine Stadt Haast, in der wir Richtung Süden abbiegen, um 50 km der Küste entlang zu fahren.

Hapuka Estuary Walk

Wir besuchen den Hapuka Estuary Walk undgetrocknete Harakekeblüte wandern durch das Sumpfgebiet hinein in den Regenwald, still, ruhig und einsam. Die Tuis holen sich Nektar von den Blüten des Flax und pfeifen in allen möglichen Tonarten, bis hinauf in den Ultraschall. Tuis sind hervorragende Imitatoren von Geräuschen aller Art, auch der menschlichen Sprache. Sie wurden früher von Maoris dazu abgerichtet, ganz Reden zu wiederholen.

SpinnenbruthöhleWir erreichen die kleine Ortschaft Jackson Bay. In den 1870er Jahren war hier ein großer Hafen geplant, der den Städten weiter im Norden Konkurrenz machen sollte. 400 Siedler wurden hierher gebracht, um das Land urbar zu machen und eine Stadt zu erbauen. Doch die Leute waren mit der Aufgabe überfordert, die Natur hat ihnen das Leben nicht leicht gemacht. Bald sah die Regierung ein, daß hier nichts zu machen ist und hat die Leute mehr oder weniger im Stich gelassen. Die meisten sind wieder weggezogen, nur ein paar wenige blieben.

Im Ort Jackson Bay selbst, der heute vomFischerpier Jackson Bay Fischfang und ein wenig von Touristen lebt, gibt es geschätzte 20 Einwohner. Ein Fischereipier ragt ins Meer hinaus, von dem aus die Fischerboote mit Reusen etc beladen werden. 2 Lagerhallen am Hafen nehmen den Fang auf.

Cray PotWeiters hat der Ort ein kleines Lokal zu bieten, den Cray Pot. Eigentlich ein alter Anhänger beherbergt er eine Küche und 18 Sitzplätze, ein paar weitere gibt es auf der Wiese daneben. Bekannt wurde das Fischlokal durch die Dokumentation ‚Neuseeland von oben‘ (‚New Zealand From Above‚). Ohne diese 5-teilige Fernsehsendung würden hier nur Fischer essen und keine Touris. Wir genehmigen uns jeweils eine Portion Fish ’n Chips. Teuer und eher unterdurchschnittlich, da sehr fett. Der Fisch selbst, Blue Cod, ist jedoch sehr gut.

Fish n ChipsMittagspause im Cray Pot

Wir sitzen gerade vor unseren Tellern, als ein Hubschrauber nur wenige Meter entfernt landet. Der Pilot und die beiden Passagiere machen im Cray Pot Mittagspause. Einfach auf der Wiese nebenan landen, die Flugaufsicht in Mitteleuropa würde ohnmächtig.

Direkt von Jackson Bay aus, geht ein kleiner Weg (Wharekai-Te Kou Walk) durch den Wald bis zu einer kleinen felsigen Bucht. Den lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Windig und einsam, herrlich.

Jackson Bay
Als wir gerade zurückgehen wollen, fliegt der Hubschrauber beim Cray Pot los, dreht über unseren Köpfen nach Norden und fliegt der Küste entlang davon. Mittagspause beendet.

Ellery RiverEs geht weiter hinein in die Einsamkeit der Jackson Bay, zum Ellery River, den wir entlang wandern, bis hin zum Ellery Lake. Ein toller Platz für unser geplantes Picknick, aber nach nur 2 Minuten flüchten wir vor den Sandflies.

Am späten Nachmittag beziehen wir unser Motel,Treibholz nahe dem Strand und lassen den Tag mit einem ausgedehnten Spaziergang am Meer ausklingen. Hier ist die See um einiges rauer, was auch an der Menge an Treibgut zu erkennen ist. Wir finden einige wirklich tolle Stücke, die aber leider nicht in unser Fluggepäck passen werden. Also hinterlassen wir sie am Strand, sicherlich wird sich jemand ihrer annehmen. Auch das Hai-Ei haben wir zurückgelassen.Hai Ei

Ein toller Tag geht zu Ende.

Kayaking und Hokitika

Ein sonniger Morgen begrüßt uns, als wir uns auf den Weg nach Hokitika machen, wo wir für 4 Nächte ein Haus am Strand gemietet haben. Unser Erlebnis am Haast-Paß im Hinterkopf, fahren wir durch die Ortschaften Fox Glacier und Franz Josef ohne stehen zu bleiben. Keine Gletscherwanderung. Schade, aber die Menschenmengen in den beiden Orten geben uns recht. Einen kleinen Abzweiger zum Lake Matheson machen wir doch, nur um es sofort zu bereuen. Ein Parkplatz mit 300 Stellplätzen und keiner frei, selbst die umliegenden Wiesen sind voll geparkt. Wir brauchen über 10 Minuten, nur um den Parkplatz wieder zu verlassen, ein derartiger Ansturm herrscht hier.

Okarito LaguneWir verlassen den Gletscher Highway und fahren an die Küste in die kleine Ortschaft Okarito. Hier buchen wir uns eine geführte Kayakfahrt in die Lagune und einen kleinen Fluß entlang. Diese Gebiet war vor 500 Jahren von Gletschereis und davon geschliffenem Fels bedeckt. Ein Tsunami hat das Eis zertrümmert und vom blanken Fels entfernt. In ihrer zweiten Welle brachte die Flutwelle Sand mit, der sich mit einer Höhe von bis zu 10 Metern abgelagert hat. Daraus entstand die Lagune und der dahinter liegenden Regenwald, durch den wir rudern.

Kayaking in OkaritoOkarito Kayaking

In der Salzmarsch ist das Wasser trotz der Flut nur wenige Zentimeter tief, so lassen sich die hier lebenden Schnecken leicht von Kayak aus mit der Unterwasserkamera einfangen.

Blick unter Wasser
Die Rückfahrt gegen die ablaufende Flut und den Wind ist eine Herausforderung. Aufpassen, sonst zieht einen die Strömung hinaus aufs Meer und Richtung Australien. 😉

Durch einige kleine Ortschaften und über unzählige Flüsse geht es bis nach Hokitika, der Jadehauptstadt Neuseelands. In den Flüssen der Gegend kann man verschiedene Varianten von Greenstone, wie Jade hier auch genannt wird, finden.

Hokitika

Blick vom GartenDer Garten unseres Hauses endet direkt am Strand, den wir auch gleich für einen ausgedehnten Spaziergang nutzen. Auch dieser Strand ist voll von Treibholz, Muscheln und flachen Steinen. Man kann mit Glück auch kleine Stücke Jade finden, die von den Flüssen bis ins Meer gespült wurden.